Die eigene Stimme finden*

Das bedeutet, die  Stimmlage zu erreichen, in der man entspannt und ruhig ist, sich in der eigenen Mitte befindet. Die Suche danach führt zu Erkenntnissen über sich selbst, über den eigenen Körper und darüber, wie er Emotionen widerspiegelt. Man kann die Wechselwirkungen zwischen Körperhaltung, Atmung, Stimme und ihre Wirkung sowohl auf das eigene seelische Befinden als auch auf andere erfahren. Diese Mischform entspricht dem neuen Stand der Neurowissenschaft über das Funktionieren des Gehirns und über den Sitz des Es, das schon im vorverbalen Stadium unsere Persönlichkeit zu bestimmen beginnt. Sie befindet sich auch im Einklang mit psychoanalytischen Strömungen, die in der Therapie von einem Zwei-Personen-Unbewussten ausgehen, d.h., Therapeut und Klient kommunizieren nicht nur verbal, sondern auch auf einer mit Worten nicht erfassbaren Ebene, eben auf einer unbewussten. Durch stimmtherapeutische Methoden können selektiv (im Sinne von Rogers) Teile dieses Unbewussten ans Licht gebracht werden.

 

*Stimmqualität ist der fachliche Ausdruck dafür.


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